Flammendes Zündholz am Abgrund

Ist mein*e Partner*in toxisch – oder unsere Beziehung?
Eine toxische Beziehung ist gekennzeichnet durch einen ungesunden Umgang miteinander und ein Nährboden für immer wieder aufkeimende Konflikte. Man spricht auch von einer dysfunktionalen Beziehung.

Funktionale Beziehungen, also solche, die gesund und liebevoll verlaufen, sind geprägt von Vertrauen, Freude, gegenseitiger Unterstützung, Intimität und Sicherheit. Streit und Auseinandersetzungen gehören auch hier dazu. Wenn jedoch die negativen Emotionen im Zusammenleben überwiegen und positive Momente überschattet werden, wird eine Beziehung zum Energieräuber.

Anzeichen für eine toxische Beziehung

  • Ihre eigenen Bedürfnisse werden ständig übergangen und nicht respektiert.
  • Sie gehen miteinander passiv-aggressiv um und haben Schwierigkeiten, sachliche Diskussionen zu führen.
  • Sie fühlen sich über einen längeren Zeitraum depressiv oder ängstlich.
  • Ihr Gegenüber kontrolliert und manipuliert sie (sog. „Gaslighting“; ihre Gefühle und Wahrnehmungen werden Ihnen abgesprochen oder sie gar für „verrückt“ erklärt).
  • Auch mit ihrer Partnerin/ihrem Partner fühlen Sie sich allein oder isoliert.
  • Sie erfahren körperliche, seelische oder sexualisierte Gewalt.
Frau mit brennender Zeitung

Was hinter den Beziehungsmustern steckt

Menschen können sich toxisch verhalten, in der Regel sind aber nicht die Menschen selbst durchweg toxisch. Prädiktoren für toxische Verhaltensweisen können die sogenannte „Dunkle Triade“ (Psychopathie, Narzissmus und Machiavellismus) und Beziehungserfahrungen aus der Vergangenheit (v. a. Bindungsstile aus der Kindheit) sein. In einer Umfrage von 2021 gaben 36 % der Teilnehmenden an, selbst schon mal in einer toxischen Beziehung gewesen zu sein.

Diejenigen, die sich in toxischen Beziehungen befinden, vermeiden es, die Schuld und die Verantwortung für ihren Anteil eines Konflikts zu übernehmen. Dies führt zu Problemen wie übermäßigem Grübeln oder Missgunst bei den einzelnen Betroffenen.

Was kann helfen?

Zunächst muss die toxische Beziehung als solche erkannt werden. Wenn Sie eines oder mehrere der genannten Anzeichen wiedererkennen, können Sie sich beraterische Hilfe suchen. Ein klares, offenes Gespräch mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin sollte der erste Schritt sein. Suchen Sie sich dazu einen Moment, in dem Sie beide die mentalen Kapazitäten und Ruhe dazu haben.

Wenn es der Person, die übergriffig ist oder toxisches Verhalten zeigt, nicht möglich ist, die Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, sollte die Beziehung aufgelöst werden. Ziel einer Konversation und einer gelungenen Beratung ist das Begegnen der Beteiligten auf Augenhöhe. Wenn Ihre körperliche oder mentale Gesundheit dauerhaft unter Ihrer Beziehung leiden, ist es Zeit zu gehen.

Quellen